- Hörbuch
- 2017
- 26 Min
- hoerbuchedition words and music
Titel
Café Klößchen
Beschreibung
Der expressionistische Lyriker Alfred Lichtenstein hat auch Prosastücke geschrieben - Grotesken, in denen er sich über einige seiner Bekannten und sich selbst lustig machte. In seinem Text "Café Klößchen" porträtierte er sich selbst als buckliger Kuno Kohn; Lutz Laus und sein Dackel sind natürlich Karl Kraus und seine Zeitschrift "Die Fackel". Dr. Bryller ist Kurt Hiller, Gottschalk Schulz ist Georg Heym, Max Mechenmal Jakob van Hoddis, und Spinoza Spaß ist Ernst Blass; Else Lasker-Schüler tritt als Maria Mondmilch auf, Gottfried Benn als Dr. Bruno Bibelbauer, und der Verleger Alfred Richard Meyer als Roland Rufus Müller. Das Café Klößchen ist Lichtensteins Spitzname für das legendäre "Café des Westens" am Berliner Kurfürstendamm. Die Liebesgeschichte mit Schulz, Kohn und Lisel Liblichlein ist frei erfunden, und natürlich hat sich Heym nicht - wie Schulz - mit einem Salatmesser erstochen. Lichtenstein war kein Nihilist, kein schwarzer Pessimist, der wirklich am Leben gelitten hätte. Vielmehr parodierte er eine solche Haltung, indem er Kuno Kohn sagen lässt: "Der einzige Trost ist: traurig sein. Wenn die Traurigkeit in Verzweiflung ausartet, soll man grotesk werden. Man soll spaßeshalber weiter leben. Soll versuchen, in der Erkenntnis, dass das Dasein aus lauter brutalen, hundsgemeinen Scherzen besteht, Erhebung zu finden."
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Produktdetails
Autor:
Titel:
Café Klößchen
gelesen von:
Sprache:
DE
ISBN Audio:
4057664234353
Erscheinungsdatum:
4. November 2017
Schlagworte:
Laufzeit
26 Min
Produktart
AUDIO
Serie:
Explizit:
Nein
Hörspiel:
Nein
Ungekürzt:
Ja
Über den Autor:
Alfred Lichtenstein wurde als Sohn eines Fabrikanten am 23.08.1889 in Berlin geboren. In seiner Geburtsstadt besuchte er das Luisenstädtische Gymnasium, welches er 1909 mit dem Abitur abschloss. Zunächst studierte er Rechtswissenschaften in Berlin, später in Erlangen. 1910 begann er erste Gedichte zu veröffentlichen. Zunächst in den frühexpressionistischen Zeitschriften "Sturm" bei Herwarth Walden, ab 1912 auch in der "Aktion" bei Franz Pfemfert. 1913 brachte er eine Gedichtsammlung unter dem Titel "Die Dämmerung" bei dem mit ihm befreundeten Dichter und Kleinverleger Alfred Richard Meyer in Berlin Wilmersdorf heraus, im selben Jahr erhielt er seinen Dr. iur. (Doktor der Rechtswissenschaften) an der Universität Erlangen. Noch im gleichen Jahr ging er als Freiwilliger in ein bayerisches Infanterieregiment und nahm von Kriegsbeginn an am 1. Weltkrieg teil. Er starb bei einem Angriff am 25.09.1914 in Vermandevillers/Reims an der Westfront.
Detlef Bierstedt, 1952 in Berlin geboren, ist Schauspieler und Synchronsprecher. Er absolvierte 1976 eine Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Ost-Berlin und erhielt sein erstes Bühnenengagement am Hans-Otto-Theater in Potsdam. Weitere Engagements an den Staatlichen Bühnen Berlins (u.a. Tribüne und Renaissance-Theater) sollten folgen. Daneben verkörperte er diverse Nebenrollen in DEFA- und DFF-Filmen. Nachdem er 1985 nach Westdeutschland übersiedelte, folgten überwiegend Gastrollen in Fernsehserien. Er spielte u.a. in "Drei Damen vom Grill" (wiederkehrende Rolle als Brinkmann jr. ), "Edel und Starck", "Alarm für Cobra 11", "Praxis Bülowbogen", "Der Hausgeist", "Klinikum Berlin Mitte" und "Peter Strohm".
Überregionale Bekanntheit erreichte er vor allem durch seine Synchronisationsarbeit. Seit 1978 kam er in über 1.000 Produktionen als Sprecher zum Einsatz und lieh seine Stimme prominenten Kollegen wie George Clooney, Bill Pullmann, Robert Englund und Tom Hanks. Daneben arbeitet Detlef Bierstedt auch als Sprecher für Hörspiele (u.a. mehrere Hörbücher nach Kriminalromanen von Dick Francis), Dokumentationen und Werbespots. Fans der Hörspielreihe "Die drei Fragezeichen" kennen ihn aus der Folge "Das düstere Vermächtnis". Seine Stimme ist ebenfalls im Hörbuch zu Dan Browns Roman "Diabolus" zu hören.