Der Gehülfe
Titel

Der Gehülfe

Beschreibung
"Vor den Augen des scheinbar von einer Reise herkommenden Mannes war auf einem Emailleschild zu lesen: C. Tobler, technisches Bureau. Er wartete noch einen Moment, wie um über irgend etwas gewiß sehr Belangloses nachzudenken, dann drückte er auf den Knopf der elektrischen Klingel, worauf eine Person kam, allem Anschein nach eine Magd, um ihn eintreten zu lassen." Ein halbes Jahr lang ist Joseph Marti im Hause Tobler als Kommis angestellt. Während dieser Zeit erlebt er dessen Niedergang mit und wie sich einhergehend die Beziehungen der Bewohner zueinander langsam verändern. "Der Gehülfe" ist eine literarische Familienaufstellung, ein feinsinniges Psychogramm und ein großartiges Sittenbild der Schweiz im beginnenden 20. Jahrhundert. Kein Wunder, da, wie Walser selbst schreibt, sein "Wirklichkeitsroman […] ja eigentlich kein Roman ist, sondern nur ein Auszug aus dem schweizerischen täglichen Leben". Martin Hofer und Heinz Müller bringen in ihrer szenischen Lesung die Widersprüchlichkeiten der Charaktere ebenso exzellent zum Ausdruck wie den feinen Humor in Walsers Roman, den hintergründigen Sprachwitz und die scheinbare Heiterkeit in der Tragik der Handlung. Und als gebürtige Schweizer sprechen sie die Sprache Robert Walsers, und ebenso wie in Walsers Wortschatz und Grammatik klingt sie auch im Hörbuch an: von leicht schweizerischem Tonfall bis hin zum perfekten Schwyzertütsch, wo es die Situation erfordert.
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Produktdetails
Titel:
Der Gehülfe
Sprache:
DE
ISBN Audio:
9783939529149
Erscheinungsdatum:
21. Dezember 2015
Laufzeit
2 Std 31 Min
Produktart
AUDIO
Explizit:
Nein
Hörspiel:
Nein
Ungekürzt:
Nein
Über den Autor:
Robert Walser wurde am 15. April 1878 in Biel geboren. Nach seiner Schulzeit absolvierte er eine Banklehre und arbeitete anschließend als Büroangestellter und Schreibkraft in verschiedenen Banken und Versicherungen in Basel, Zürich und Stuttgart. Mit seinen ersten Gedichten, die 1898 in der Berner Zeitung 'Der Bund' erschienen, avancierte er rasch zum Geheimtipp und erhielt Zugang zu literarischen Kreisen. Er arbeitete weiterhin als kleiner Angestellter, im Jahr 1903 für vier Monate bei dem Ingenieur und Erfinder Carl Dubler in Wädenswil am Zürichsee. Dieser Aufenthalt war die Vorlage für seinen Roman 'Der Gehülfe', den er 1907 - mittlerweile in Berlin - innerhalb von nur sechs Wochen niederschrieb. Neben Gedichten, kleineren Prosastücken und Erzählungen schrieb Robert Walser noch zwei weitere Romane, 'Geschwister Tanner' (1907), 'Jakob von Gunten' (1909) und ab 1924 seine Mikrogramme, millimetergroß geschriebene Entwürfe zu Gedichten, Prosastücken, Szenen und einem ganzen Roman, die teils erst über 40 Jahre nach seinem Tod entziffert und publiziert wurden. Anfang 1929 begab sich Walser nach einem psychischen Zusammenbruch in die Heilanstalt Waldau bei Bern. 1933 wurde er von dort nach Herisau verlegt, wo er das Schreiben einstellte und den Rest seines Lebens als anonymer Patient verbrachte. Walser starb am ersten Weihnachtstag 1956.