- Hörbuch
- 2019
- 2 Std 8 Min
- onomato Verlag
Titel
Brief einer Unbekannten
Beschreibung
Ein dreizehnjĂ€hriges MĂ€dchen im Wien der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, in einem trostlosen und wenig anregenden Leben mit Ihrer Mutter vereinsamt, verliebt sich unwiderstehlich in einen neuen Hausnachbar, einen jungen Schrifsteller und Bonvivant, der mit seinem Diener in der gegenĂŒberliegenden Wohnung einzieht. Als junge Frau â die Familie war durch eine Heirat der Mutter zwischenzeitlich nach Innsbruck umgesiedelt â kehrt sie nach Wien zurĂŒck, nĂ€hert sich wieder dem Schriftsteller und verbringt eine Nacht mit dem gleichermaĂen kultivierten aber charakterlos-unachtsamen Lebemann. Er ist weit davon entfernt in der herangewachsenen Frau das junge MĂ€dchen wieder zuerkennen. Zwei weitere NĂ€chte verbringt sie mit dem unaufmerksamen Feingeist, bevor dieser zu einer Reise aufbricht - um sich darauf zurĂŒckzuziehen. Aus den gemeinsamen NĂ€chten entsteht eine Schwangerschaft. Ein Sohn wird geboren und von der Alleinstehenden aufgezogen. Vor allem um dem Sohn eine besondere Ausbildung zu ermöglichen, verdingt sich die Unbekannte als Kurtisane in âșbesserenâč Kreisen. Sie dĂŒpiert mehrere wohlmeinende Verehrer, die die Beziehung zu der schönen Frau in einer wohlversorgte Ehe ĂŒberfĂŒhren wollen. Sie will sich fĂŒr Ihre Liebe frei halten. SchlieĂlich kommt es noch einmal zu eine gemeinsamen Nacht, wobei der Bonvivant durch die morgendliche Bezahlung zu erkennen gibt, dass er die junge Frau ebenfalls als Kurtisane betrachtet und er sie weiterhin nicht erkenne. Nach dem Tod ihres Sohnes - er stirbt als Kind an einem Fieber - offenbart sich die Unbekannte ihrem Geliebten in einem Brief und betont, dass er diesen nur als Brief einer Toten erhalte. Der Schriftsteller, berĂŒhrt durch die LektĂŒre des Briefs, die den Hauptteil des ErzĂ€hlung einnimmt, erinnert sich weiterhin nur schemenhaft. Wie in einem fernen Traum, erscheint ihm das Bild des jungen MĂ€dchens aus der Nachbarschaft und die junge Frau, die sich ihm stets unerkannt liebend hingegeben hat.
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Produktdetails
Verlag:
Autor:
Titel:
Brief einer Unbekannten
gelesen von:
Sprache:
DE
ISBN Audio:
4064066251659
Erscheinungsdatum:
4. November 2019
Laufzeit
2 Std 8 Min
Produktart
AUDIO
Explizit:
Nein
Hörspiel:
Nein
UngekĂŒrzt:
Ja
Ăber den Autor:
Als Sohn von Ida Zweig, geborene Brettauer, Tochter einer wohlhabenden jĂŒdischen Familie und dem jĂŒdischen Textilunternehmers Moritz Zweig wurde Stefan Zweig im Jahr 1881 in Wien geboren. Nach seiner Matura immatrikulierte er sich an der Wiener UniversitĂ€t als Student der Philosophie. Seine Leidenschaft und Aufmerksamkeit aber galt eher dem Schreiben und der Literatur. Er mied die Vorlesungen, verfasste Gedichte und schrieb fĂŒr das Feuilleton der "Neuen Freien Presse". Gleichwohl schloss er sein Studium mit einer Dissertation ĂŒber "Die Philosophie des Hippolyte Taine" ab. Erste Novellen, ErzĂ€hlungen, Essays und GedichtbĂ€nde erschienen, vorwiegend im Insel Verlag, mit dessen BegrĂŒnder Anton Kippenberg er freundschaftlich verbunden war. Der allgemeinen Begeisterung beim Ausbruch des ersten Weltkrieges stand er ablehnend gegenĂŒber. Seine Aufgabe sah er darin: "meinen persönlichen Krieg zu beginnen: den Kampf gegen den Verrat der Vernunft an die aktuelle Massenleidenschaft". Zeitweise arbeitete er, als untauglich zum Kriegsdienst erklĂ€rt, ebenso wie Rainer Maria Rilke, im österreichischen Kriegsarchiv.
Leidenschaftlich trat er nach dem Krieg mit seiner literarischen Arbeit und als engagierter Intellektueller gegen den aufkommenden Nationalismus und Revanchismus ein. Im Januar 1920 heiratete er die österreichische Schriftstellerin Friderike Winternitz, die zwei Töchter in die Ehe brachte.1927 erschien sein bis heute erfolgreichstes Werk "Sternstunden der Menschheit"
Zwei Tage nach einer Hausdurchsuchung im Anschluss des Februaraufstandes der Sozialdemokraten gegen die Bestrebungen zu einem austrofaschistischen StĂ€ndestaat im Jahr 1934, - die âșMachtergreifungâč durch die Nationalssozialisten in der Weimarer Republik strahlte bereits auf Ăsterreich aus â emigrierte die Familie Zweig nach London. Aus Furcht, er wĂŒrde in England unterschiedslos als âșEnemy Alienâč betrachtet, emigierte er ein Jahr nach dem Beginn des zweiten Weltkriegs nach Brasilien, begleitet von seiner SekretĂ€rin und nunmehr zweiten Frau Charlotte Altmann. Zwei Jahre spĂ€ter nahm sich das Paar in seinem Wohnhaus in Petropolois, nahe von Rio de Janeiro, das Leben. In seinem Abschiedsbrief schrieb Zweig, er wolle "aus freiem Willen und mit klaren Sinnen" aus dem Leben scheiden. Die Zerstörung seiner "geistigen Heimat Europa" hatte ihn fĂŒr sein Empfinden entwurzelt, seine KrĂ€fte seien "durch die langen Jahre heimatlosen Wanderns erschöpft".