Die Kreutzersonate
Titel

Die Kreutzersonate

Beschreibung
"Die Kreutzersonate", (1889) das berüchtigte Alterswerk Tolstois, eine so eindringliche wie irritierende Schilderung eines Ehedramas und Gattinenmordes, das Psychogramm einer wahnhaften Eifersucht, ist – auch in seiner Zwielichtigkeit – ein fesselndes Stück der Weltliteratur. In einem nächtlichen Zugabteil unterhalten sich einige Reisende über Ehe und Treue. Aufgewühlt durch das Gespräch legt der zunächst verschlossene Posdnyschew einem jüngeren Mitreisenden gegenüber seine Lebensbeichte ab. Im wechselnden Ton von Selbstanklage und Verbitterung schildert er seine verhängnissvolle Ehe bis hin zum Mord an seiner Frau. Auch wenn einige Motive zur Ehe, Lebensform oder grundlegenden Orientierung, besonders in der Rede Posdnyschews, in heutigen Ohren antiquiert oder gar misogyn klingen mögen, werden doch Fragen aufgeworfen, die unversehens aktuell sind. Sofja Tolstaja, die Ehefrau Tolstois, setzte sich zunächst für die Veröffentlichung des durch die Zensurbehörde nicht freigegebenen Werkes ein, antwortete aber gleichwohl einige Jahre später mit einem Gegenroman: "Wessen Fehl? Die Erzählung einer Frau. (anläßlich der "Kreutzersonate" Lew Tolstois. Niedergeschrieben von der Gattin Lew Tolstois in den Jahren 1892/1893)" .
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Produktdetails
Titel:
Die Kreutzersonate
gelesen von:
Sprache:
DE
ISBN Audio:
4099995579574
Erscheinungsdatum:
4. November 2019
Laufzeit
4 Std 17 Min
Produktart
AUDIO
Explizit:
Nein
Hörspiel:
Nein
Ungekürzt:
Ja
Über den Autor:
Lew Nikolajewitsch Tolstoi, Leo Tolstoi wurde am 28. August als viertes von fünf Kindern in Jasnaja Poljana bei Tula geboren. Sowohl seine Mutter, Marija Nikolajewna als auch der Vater Nikolai Iljitsch enstammten alten russichen Adelsfamilien. Bereits mit 9 Jahren wurde Tolstoi Vollweise. Seine ältere Schwester übernahm die Vormundschaft für den jüngeren Bruder. An der Universität Kasan begann er 1844 ein Studium der orientalischen Sprachen, wechselte aber bald an die juristische Fakultät der Petersburger Universität. Nach einigen Quellen brach er das Studium 1847 ab und kehrte auf das Stammgut der Familie in Jasnaja Poljana zurück, um sich an Landreformen zur Verbesserung der Lage der Leibeigenen zu beteiligen. Nach anderer Darstellung schloss er das Studium zuvor noch mit dem juristischen Examen ab. Seit 1855 lebte er abwechselnd auf dem Gut Jasnaja Poljana, in Moskau und in Sankt Petersburg. 1857 und 1860/61 bereiste er mehrere europäische Länder und besuchte Schriftsteller und Künstler. Sein besonderes Interesse galt auch reformpädagogischen Initiativen. Nach seiner Rückkehr gründete er Dorfschulen nach dem Vorbild Jean Jacques Rousseaus. 1862 heiratete er die 18-jährige deutschstämmige Sofja Andrejewna Behrs. Das Paar bekam 13 Kinder. In den folgenden Jahren schrieb er die grossen epischen Romane Krieg und Frieden (1862–1869) sowie Anna Karenina (1873–1878), die seinen literarischen Ruhm begründeten. Kritisch gegenüber religiösen Institutionen und kanonischen Formen führte ihn sein Interesse an religiösen Grundfragen zur Betonung einer urchristlichen, jesuanischen Form und Essenz des Glaubens. Dabei waren für ihn die Lehren der Bergpredigt mit den Kernaussagen zur Nächstenliebe, ja Feindesliebe zentral und führten ihn unter anderm auch zur Vorstellung des gewaltlosen Widerstands als politisches und soziales Mittel. Er übte einen grossen Einfluss auf Gandhi, aber etwa auch die Freunde des "Prager Kreises", Franz Kafka, Max Brod und Felix Weltsch aus. Die Verbreitung seiner Anschauungen und Schriften (Kirche und Staat, Was darf ein Christ und was nicht?) brachte ihn in Konflikt mit den politischen und kirchlichen Einrichtungen seiner Zeit. Tolstoi starb am 7. November 1910, in Astapowo, dem heutigen Oblast Lipezk.